Assessment Center:
Warum Persönlichkeit und Potenzial den Unterschied machen

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem gläsernen Konferenzraum. Acht Bewerber:innen, zwölf Beobachter:innen, Stoppuhren in der Hand. Eine Case Study jagt die nächste. Am Ende gewinnt derjenige, der am lautesten spricht. Wirklich? Oder haben wir gerade die Chance verpasst, die Führungskraft von morgen zu erkennen – nur weil sie nicht ins Raster passt?

Assessment Center (AC) sind seit Jahrzehnten das Maß aller Dinge im Recruiting. Doch sie stehen an einem Wendepunkt. Standardisierte Verfahren stoßen an ihre Grenzen. Unternehmen suchen nicht mehr nur Fachwissen, sondern Haltung, Anpassungsfähigkeit und das „Potenzial hinter dem Lebenslauf“. Die Frage ist: Wie gelingt der Sprung vom Testen zur echten Talentdiagnostik?




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Vom Standard zum Spiegel: Warum klassische ACs nicht mehr reichen

Klassische Assessment Center folgen oft demselben Muster: Rollenspiele, Postkorbübungen, Gruppendiskussionen. Sie sind effizient, aber auch austauschbar. Das Problem: Sie messen vor allem Verhalten im Setting – nicht unbedingt Persönlichkeit oder langfristige Entwicklungschancen.

Ein Beispiel: Eine Kandidatin brilliert in der Gruppendiskussion, weil sie extrovertiert ist. Doch im Arbeitsalltag könnte genau diese Dominanz zur Hürde werden. Gleichzeitig übersieht man den zurückhaltenden Bewerber, der analytisch brilliert und Teams nachhaltig zum Erfolg führt.

Aktuelle Forschung zeigt: Klassische Auswahlverfahren wie kognitive Fähigkeitstests oder strukturierte Interviews sind weiterhin wertvolle Prädiktoren. Eine neue Meta-Analyse aus Schweden (Sjöberg & Sjöberg, 2025) belegt, dass General Cognitive Ability (GCA) auch heute noch mit einer Korrelation von etwa 0,32 ein signifikanter Indikator für Job-Performance ist. Doch die reine Leistungsprognose reicht nicht mehr – entscheidend ist, wie Potenzial, Persönlichkeit und Fairness in den Mittelpunkt rücken.

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Persönlichkeit schlägt Perfektion: Worauf es heute ankommt

Die Realität in Führung und HR hat sich verändert. Kompetenzen veralten, Technologien wandeln sich, Märkte drehen sich schneller als je zuvor. Was bleibt, ist die Persönlichkeit.

  • Adaptionsfähigkeit – Wer heute souverän ist, kann morgen in einem neuen Umfeld flexibel reagieren.
  • Werteorientierung – Nur wer innere Leitplanken hat, bleibt auch in Krisen handlungsfähig.
  • Selbstreflexion – Führungskräfte, die sich selbst hinterfragen, entwickeln auch andere weiter.

Assessment Center der neuen Generation legen den Fokus genau hierauf. Statt stumpf Aufgaben abzuprüfen, geht es um narrative Interviews, Potenzialdiagnostik und Szenarien, die echte Dilemmata abbilden.

Potenzial sehen,

wo andere

nur Leistung

messen.

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Potenzial ist kein Bauchgefühl: Methoden, die wirken

Ein modernes AC ist kein Bauchladen aus Rollenspielen.
Es ist ein fein abgestimmtes Instrument, das mehrere Ebenen kombiniert:.
  1. Simulationen aus der Praxis – Statt künstlicher Postkörbe: echte Business Cases, digitale Krisenszenarien, Stakeholder-Interviews.
  2. Psychometrische Verfahren – Fundierte Persönlichkeitstests, die wissenschaftlich validiert sind. Neuere Übersichtsarbeiten (z. B. „Review: Personality in personnel recruitment“, 2025) zeigen, dass Persönlichkeitseigenschaften einen entscheidenden Beitrag zur Vorhersage von Potenzial leisten – allerdings mit Grenzen, insbesondere in High-Stakes-Situationen.
  3. 360°-Feedback-Simulation – Rollenspiel, bei dem Kandidat:innen mit fiktiven Mitarbeitenden, Kund:innen oder Vorständen agieren.
  4. KI-gestützte Analyse – Tools, die Sprachmuster, Stressreaktionen oder Interaktionsstile objektiv erfassen – natürlich ethisch reflektiert.

Damit wird Potenzial sichtbar, bevor es im Arbeitsalltag erprobt wird.

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Mini-Case: Der
stille Stratege

Ein mittelständisches Tech-Unternehmen suchte eine:n neuen Bereichsleiter:in. Im klassischen AC wäre Kandidat B wohl durchgefallen: zurückhaltend, wenig dominant. Doch im modernisierten Verfahren zeigte sich: Er analysierte komplexe Szenarien schneller als alle anderen, stellte präzise Fragen und bewies enorme Konfliktstärke in einem simulierten Krisengespräch.

Sechs Monate später führte er sein Team durch eine schwierige Transformation – erfolgreich und ohne nennenswerte Fluktuation. Ein Beleg dafür, dass nicht Lautstärke, sondern Tiefgang zählt.

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Trends: Das Assessment Center der Zukunft

Assessment Center entwickeln sich weiter – und sie müssen es auch. Drei Entwicklungen zeichnen sich ab:
  • Fluide Formate: ACs werden modular. Kein ganzer Tag im Konferenzraum, sondern verteilte Sessions – digital, hybrid, situativ.
  • Narrative Diagnostik: Storytelling statt Multiple Choice. Kandidat:innen beschreiben biografische Wendepunkte, Entscheidungen und Lernprozesse.
  • Ethik & Fairness: Mit KI im Spiel wird Transparenz entscheidend. Kandidat:innen wollen wissen, was gemessen wird – und warum.

Besonders spannend: Berry et al. (2024) zeigen in einer Meta-Analyse, dass man Validität und Diversität nicht gegeneinander ausspielen muss. GMA-Tests bleiben wichtig, doch eine bewusste Gewichtung und die Kombination mit Persönlichkeitsverfahren können sowohl Fairness als auch Prognosekraft verbessern.

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Transparenz und
Erfolgsfaktoren

5,5/5

Kundenbewertungen

1000+

Mandate

87%

Erfolgsquote

150+

Kleine Tänzchen

Fazit: Mut zur Unschärfe

Assessment Center sind keine exakten Maschinen. Sie sind Spiegelräume, in denen Persönlichkeit sichtbar wird. Wer weiterhin nur auf Standardverfahren setzt, bekommt Standard-Ergebnisse – und verpasst vielleicht die Talente, die das Unternehmen wirklich nach vorne bringen.

Die Zukunft gehört ACs, die Potenzial erkennen, nicht nur Performance. Persönlichkeit und Haltung sind die Währungen der nächsten Führungsgeneration.

Die entscheidende Frage ist: Haben wir den Mut, nicht nur das Offensichtliche zu messen – sondern das, was den Unterschied macht?

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Quellen

  • McKinsey & Company (2023). The State of Organizations 2023.
  • Deloitte (2024). Future of Work: Human Capital Trends.
  • Hogan Assessments (2024). Research Insights.
  • Sjöberg, A., & Sjöberg, S. (2025). General Cognitive Ability and job performance in personnel selection in Sweden: A meta-analysis. Economic and Industrial Democracy.
  • Berry, C. M., Lievens, F., Sackett, P. R., & Zhang, C. (2024). Revisiting General Mental Ability Tests’ Role in the Validity–Diversity Trade-Off.
  • Review: Personality in personnel recruitment (2025). Personality and Individual Differences. ScienceDirect.



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